Die moderne Parodontologie hat in den letzten Jahren große Fortschritte bei der Behandlung von Zahnfleischerkrankungen gemacht. Dies ist um so wichtiger, da in den letzten Jahren viele wissenschaftliche Studien die großen Auswirkungen von Zahnfleischerkrankungen auf die allgemeine Gesundheit belegen konnten So ist unter anderem die Wahrscheinlichkeit von Erkrankungen des Herz- und Gefäßsystems (Herzinfarkt und Schlaganfall) deutlich erhöht, ebenso ist die Wahrscheinlichkeit eine Frühgeburt zu erleiden oder ein unterentwickeltes Kind zu Welt zur bringen bei Frauen mit Zahnfleischproblemen deutlich größer als bei Frauen mit gesundem Zahnfleisch. Zusammen mit der individuellen Prophylaxe und dem richtigen Nachsorgeprogramm kann heute schon eine besonders sanfte Zahnfleischbehandlung auch bei ausgeprägten Erkrankungsformen stabile und gesunde Zahnfleischverhältnisse wieder herstellen und so die Gefahr von vorzeitigem Zahnverlust vermindern. Ein modernes Therapiekonzept ist die OSFMD (1995 von Quirynen et al.). Diese Entwicklung ermöglicht es uns eine bakterielle (parodontopathogene Keime) Translokalisation - und damit Neubesiedlung von bereits behandelten Zahnfleischtaschen - aus intraoralen Nischen (unbehandelte Zahnfleischtaschen, Zunge, tonsillen, Speichel, Schleimhautoberflächen etc.) zu minimieren. Desweiteren können wir mit den heute zur Verfügung stehenden Methoden Knochenverlust nicht nur aufhalten sondern sogar unter bestimmten Umständen wieder neuen Knochen "rund um die Zähne" wachsen lassen. Auch der Zahnfleischrückgang kann bei bestimmten Erkrankungsformen mit kleinen korrigierenden Eingriffen wieder an die ursprüngliche Stelle gebracht werden.
Fachbegriffe:
Gingivitis
Zahnfleischentzündung
Parodontitis
Entzündung des Zahnhalteapparates (Zahn, Knochen, Zahnfleisch)
GTR
Guided Tissue Regeneration (Es wird neues Gewebe z.B. Zahnhalteapparat geschaffen)
GBR
Guided Bone Regeneration (Es wird neuer Knochen geschaffen)
Rezessionsdeckung
Es wird ein Zahnfleischrückgang korrigiert
OSFMD
Desinfektion und Reinigung der gesamten Mundhöhle innerhalb von 24 Stunden